Der Titicacasee. Oder auch der reibungsloseste Grenzübergang!

Eigentlich war der Plan von Cusco direkt, mit Zwischenstopp in Puno, an die bolivianische Seite des Titicacasees zu fahren. Doch aus dem kurzen Zwischenstopp wurde ein längerer (2Nächte) Halt. Wir hatten wohl in Cusco irgendwas schlechtes gegessen und leichte bis mittlere Probleme während der Nachtfahrt.

Viel haben wir in Puno nicht gemacht. Am ersten Tag war ich (Salvo) lediglich einkaufen. Am Zweiten Tag dann auf einer 3 Stunden Tour auf dem See um die Urus-Gemeinschaft zu besuchen, die auf selbstgebauten, schwimmenden Schilfinseln leben. Es gibt 86 Inseln auf den jeweils etwa 5 bis 7 Familien, sprich etwa 20 bis 30 Personen, leben.

Die Schilfinseln bestehen aus einzelnen (ca. 20 Stück pro Insel), etwa 1,50 tiefen, schwimmenden Torfblöcken die das Fundament, die Basis bilden. Darauf werden drei Schichten, zusammen etwa 1 m stark aufgeschichtet. Diese werden regelmäßig erneuert. Die Inseln sind entsprechend verankert – sonsts würden diese ja pöltzlich in Bolivien landen. Der Bau einer solchen Insel dauert fast ein Jahr.

Nach 2 Nächten und 2 Tagen brachen wir auf, um über die Grenze nach Bolivien zu kommen. Einen so reibungslosen Grenzübergang wie diesmal hatten wir noch nie. Mit einem Collectivo sind wir etwa 2 Stunden bis nach Yunguno gefahren, wo wir die letzten Kilometer mit einem Mototaxi nach Kasani, dem Grenzort, überbrücken mussten.

Weder bei der Ausreise in Peru noch bei der Einreise in Bolivien mussten wir anstehen. Nach 10 Minuten stiegen wir bereits in den nächsten Collectivo der uns 8 km weiter nach Copacabana brachte. Dieses Dorf oder Kleinstadt ist zum einen ein bekannter Wallfahrtsort,zum anderen Durchgangsort für Rucksacktouristen auf den Weg nach Peru oder La Paz sowie auch Ausgangspunkt für die Inseln der Sonne und des Mondes auf bolivianischer Seite des Sees.

Übrigens der See bedeutet in Quechua soviel wie grauer Puma (Titi = Puma, Caca=grau). Angeblich ähnelt die Form dem Tier?

Nachdem wir eine Bleibe in Copacabana gefunden hatten sind wir los um was für hinter die Kiemen zu finden. Leider herrscht ein Überangebot von Bars, Cafes und Restaurants, was nicht unbedingt die Qualität fördert. Teuer, für bolivianische Verhältnisse, ist es auch noch. Wenigstens fürs Abendessen haben wir eine gescheite Trattoria gefunden wo es lecker Gnochi mit Ragu gab.

Ursprünglich wollten wir zwei Nächte auf der Isla del Sol bleiben. Doch wegen dem unerwarteten Stopp in Puno mussten wir uns mit einer Tagestour zufrieden geben. Leider waren die Boote so langsam, dass wie fast länger auf diesen unterwegs waren als auf den Inseln selbst. Den Abstecher zur Mondinsel hätte man sich auch sparen können.

Denn die Sonneninsel ist viel interessanter. Überall hört und sieht man Esel. Die Aussicht auf den See und die anderen Inseln oder Halbinseln ist spektakulär. Man kann auch schneebedeckte Gipfel sehen. Schade dass wir im Grunde nur 2 Stunden zur Verfügung hatten.

Mit Linus und Anne-Katrin aus Belgien, die wir auf dem Trip kennengelernt hatten sind wir im Anschluss in Copacabana eine heisse Schokolade trinken gegangen.

Den nächsten Morgen schliefen wir aus und verließen das Hotel pünktlich zur Checkout-Zeit. Nach einem mageren Frühstück auf der Hauptstraße stiegen wir in den 11.00 Uhr Bus nach La Paz. Eigentlich wäre hier der Blogbeitrag zum Titicacasee zu Ende. Doch erstreckte sich die Fahrt für längere Zeit entlang des See mit einem tollem Panorama nach jeder Kurve. Und was noch besser war – bei San Pedro de Tiquina muss man den See, an dessen engster Stelle, auf dem Wasser überqueren. Dazu wurden die Fahrgäste aufgefordert auszusteigen, sich ein Ticket für ein Boot zu kaufen und auf der anderen Seite auf den Bus zu warten, welcher getrennt auf eigens dafür vorhandenen kleinen Fähren den See überquert.

Der Anblick eines Busses der in einer kleinen Holzkiste über den See gleitet sieht man nicht jeden Tag. Während der Bootsüberfahrt haben uns ein Dutzend Seemöven begleiten und für die Kamara gepost.

Nach weiteren 2 Stunden Busfahrt erreichten wir El Alta und La Paz.

 

Wir waren vom 06. bis 08. Juni in Puno, Peru (Tag #267 bis #269) und vom 08. bis 10. Juni in Copacabana, Bolivia (Tag #269 bis #271)

Titicacasee

StepMap Titicacasee

 

(Hier gehts zur Übersicht der Gesamt-Route)

 

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