Machu Picchu. Oder eines der sieben neuen Weltwunder!

Klar war für uns von Anfang an, dass wir keinen geführten mehrtägigen Trek nach Machu Picchu machen würden. Doch wie kommt man sonst nach Machu Picchu? Die kürzeste aber auch recht teure Möglichkeit ist mit dem Zug nach Aquas Calientes zu fahren um dann den Aufstieg nach Machu Picchu selbst anzugehen. Diese Option fiel für uns des Geldes wegen flach. Wir entschieden uns für die etwas beschwerliche 8 stündige Fahrt (je Strecke9 mit einem Kleinbus für 25$. Bis dato wussten wir nicht dass die Fahrt über die wohl gefährlichste Straße der Welt führen würde. Moment, die ist doch in Bolivien!? Im Prinzip richtig dennoch löst traurigerweise ein Teilstück der Strecke Richtung Machu Picchu die sogenannte Death Road ab.


Wir haben die Hinfahrt bis zu Hydroelectrica (letzte Zugstation vor Aquas Calientes) irgendwie, trotz pseudo Formel 1 Pilot als Fahrer und einem unerwarteten Stopp wegen Übelkeit von mehreren Fahrgästen, überstanden und konnten den zweieinhalbstündigen Weg den wir neben den Gleisen laufend noch vor uns hatten, antreten.
11 km lagen noch vor uns und es war bereits kurz nach vier, sodass uns klar war, dass wir Aquas Calientes bzw. Machu Picchu Pueblo erst im Dunkeln erreichen würden. Deshalb ging es im Stechschritt mit den anderen Touristen aus dem Bus die Schienen entlang.


Endlich angekommen, was gegessen, eingecheckt und ab ins Bett, denn schon um vier Uhr morgens sollte der Wecker klingeln um einem der „Neuen Sieben Weltwundern“ selbst ins Auge zu sehen.

Im Dunkeln machten wir uns in Richtung Bushaltestelle, ja richtig gehört, Bushaltestelle. Da wir auch ein Ticket für den Machu Picchu Montaña gebucht hatten, haben wir uns die ca. 1000 Stufen vom Dorf zur Stätte Machu Picchu gespart. Wir hatten ja noch einiges vor uns. Wir wussten zwar, dass wir nicht die einzigen Touristen waren, die mit dem Bus fahren würden, dass wir aber schon um 5:20 für ca. 50 Minuten anstehen würden damit hätten wir dann doch nicht gerechnet.

Trotzdem war alles recht gut organisiert und die Busse kamen im Minutentakt um zur Stätte zu gelangen.
Just in time um 6:30 kamen wir dann am Haupttor von Machu Picchu an um uns mit unserem Guide zu treffen der mit dem Transport mit inbegriffen war.


Was sich allerdings als eher „Abhaken“ von bestimmten Stationen herausstellte. Aber ganz ohne Guide bekommt man dann doch einige interessante Infos nicht mit deshalb war das dann doch ganz informativ. Machu Picchu heißt soviel wie Alter Berg. Die Ruinen selbst sind von zwei Bergen umgeben: den Machu Picchu (alter Berg) und den Huayana Picchu (junger Berg). Gerade morgens wirkt der Ort sehr mystisch, wenn die Nebel und Wolken knapp über den Ruinen vorbeiziehen.

Welchen Zweck Machu Picchu hatte ist bis heute unklar. Manche vermuten es sei eher als ein Kurort der Reichen von Cusco genutzt worden und wenig besiedelt. Die berühmten Terrassen wurden größtenteils als Anbauflächen genutzt.
Es wurde auch immer mit den verschiedensten Pflanzenarten experimentiert und geforscht. Z.B. welche Gattungen bei der Höhe und mit den extremen Witterungsbedingungen am besten zurecht kamen. Dafür wurde der Jardin Real – königlicher Garten – genutzt.
Schmälere Terrassen hingegen dienten der Stabilisierung und gegen abrutschen.
Große bestehende Felsblöcke, wurden einfach mit in die Gebäude integriert und entsprechend mitgenutzt.

Zum Zeitpunkt der spanischen Eroberer war Machu Picchu größtenteils bereits ausgestorben. Grund dafür waren eingeschleppte Krankheiten. Die infizierten Bewohner wurden von den gesunden zurückgelassen. Aufgrund dessen und der strategischen Lage blieb die Stätte glücklicherweise unentdeckt und somit vor Plünderern geschützt.

Um neun machten wir uns dann unabhängig von der Tour Richtung Machu Picchu Montaña auf. Hier hieß es dann auch erstmal warten und sich registrieren, bis wir dann endlich den doch recht anstrengenden Aufstieg in Angriff nehmen konnten. Unzählige Stufen und unterschiedlichste Steigungen mussten überwunden werden.
Fast 2 1/2 Stunden quälten (leicht übertrieben) wir uns den Berg rauf. Von ca. 2.300 Meter ging es rauf auf 3.050 Meter, nur um die ersten Minuten vorbeiziehende Wolken und Nebelbänke zu beobachten. Aber dann kam endlich etwas Sonne zum Vorschein und der Ausblick auf die Ruinen-Stadt und Huayana-Picchu war unglaublich.

Nach unzähligen Fotos, Selfies und genießen des Blickes haben wir uns an den Abstieg gemacht, da es auch langsam etwas zu voll da oben wurde. Auf der Hälfte gabs dann noch ein kleines Picknick. Energiehaushalt aufgetankt und weiter gings nach unten. Manchmal nicht minder anstrengend als der Aufstieg.

Unten endlich angekommen merkte man, dass die Menschenmassen sich langsam aber sicher verstreuten und es etwas leerer wurde. Zeit um sich vom Auf-und Abstieg zu erholen. Wir suchten uns auf einer der gras Grünen Terrassen ein gemütliches Plätzchen und genossen die schöne Aussicht.

Eine Stunde Akkus aufladen und es ging dann nochmal ne zweite ruhigere Runde durch die Ruinen.

Den Rückweg Richtung Dorf sind wir dann runter gelaufen und hatten einen ganz lieben schwarzen Begleiter. Ein Hund der uns sogar vor einem anderen verteidigt hat. Ne ganze Weile streunte er uns zwischen den Füßen herum, sodass man manchmal aufpassen musste nicht zu stolpern.

Viele viele Treppen und einen Muskelkater in den Oberschenkel später kamen wir unten im Dorf an.

Glücklich, zufrieden und etwas ausgepowert, man war ja schließlich schon 12 Stunden unterwegs, freuten wir uns auf eine heiße Dusche und ein leckeres Abendessen.

Der nächste Tag hatte eigentlich nur ein Ziel nämlich der Rückweg nach Cusco.
Wir mussten uns glücklicherweise nicht hetzten, konnten gemütlich frühstücken und den zweieinhalb stündigen Weg an den Gleisen ganz gediegen zurücklegen. Was uns auf dem Hinweg durch die Dämmerung verwehrt blieb war nochmal ein wunderschöner Blick von unten auf Machu Picchu.


Pünktlich zum Mittagessen erreichten wir Hydroelectrica. Der Bus sollte um 14:30 losfahren doch wie’s so ist war unserer der letzte der um kurz vor vier los fuhr. Nur weil der eine Fahrer auf den anderen gewartet hatte. Verstehen muss man solche Dinge nicht, man muss nur versuchen ruhig zu bleiben….

Die gefährliche Strecke hinter uns gebracht kamen wir dann endlich um zehn Uhr wieder in Cusco an.

Essen, Duschen und ab ins Bett. Das war Machu Picchu für uns. Für manche etwas desillusionierend. Für manche zu anstrengend. Für andere zu wenig Action. Für uns genau das Richtige!

Unser Trip nach Machu Picchu: 01. , 02. und 03. Juni 2017  (Tag #262 bis #264)

(Hier gehts zur Übersicht der Route)

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