Granada. Oder wo man Bekanntschaften wieder trifft!

Granada, auch La Sultana genannt, ist die älteste Stadt Nicaraguas und steht in Konkurrenz zu Léon. Sie ist politisch gesehen konservativ. Léon dagegen, als Wiege der Revolution, klar liberal.

Auf den ersten Blick erschien Granada tatsächlich etwas älter und auch etwas größer und großzügiger. Die Straßen sind allgemein breiter. Negativ aber fiel auch das höhere Verkehrsaufkommen, die höhere Anzahl an Touristen und die damit verbundene erhöhte Lärmintensität auf.

Wir wissen nicht warum, aber alle Unterkünfte, die wir uns zuvor ausgesucht hatten, waren ausgebucht. So haben wir uns erstmal für eine Nacht in einem typischen Party-Hostel einquartiert um nochmal in Ruhe und ohne Rucksack für die nächsten Tage etwas anderes, passenderes zu suchen und zu finden. Wir sind dem Tipp von Brunelle und Damien gefolgt und haben im La Siesta, einem gemütlichen, französisch geführten Hospedaje, Platz gefunden.

Die ersten zwei Tage (mit dem Anreisetag) sind wir im Grunde nur rumgelaufen. Der Zweite Blick auf La Sultana war etwas ernüchternder als der Erste. Entweder perfekt geschniegelt wie Disneyland – oder sehr schmutzig, voller Müll und stinkend. Das schlimmste war der Malecon sowie die Zona Turistica am Lago de Nicaragua. Dieses Potenzial, was die Nähe an einem See bietet, nutzt Granada gar nicht aus. Im Gegenteil. Touristen machen einen großen Bogen drum herum. Den Strand des Sees kann man nicht mal anschauen vor lauter Müll. Echt Schade. Über den Zustand der Flüsse wollen wir gar nicht reden.

Es gibt aber nicht nur negatives in und um Granada. Am dritten Tag sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum nahe gelegenen Nationalpark Masaya gefahren, wo man im Krater des gleichnamigen Vulkanes einen kleinen Lava See sehen und hören kann. Klingt fast so an wie der Ozean.

Am dritten Tag kamen Brunelle und Damien ebenfalls ins La Siesta, um deren letzte Urlaubstage in Granada zu verbringen. Wir haben uns lustigerweise das Vierer-Dorm geteilt.

Am ersten gemeinsamen Abend haben uns Boris, der französische Gastgeber, und seine Frau zum Abschlussabend eines Artisten- und Künstlerfestivals mitgenommen. Künstler aus ganz Mittelamerika und der Welt treffen sich hier jährlich (für einen guten Zweck) für Workshops und Auftritte und zum feiern.

Die weiteren Abende haben wir mit Brunelle und Damien in einer Kneipe verbracht, wo es Live-Musik gab. Die beiden haben dort wiederum andere Reisebekanntschaften wieder getroffen.

Am Montag haben wir uns mit Robbie und Alice verabredet, die wir aus dem Tortuga Booluda kannten. Und zwar am Pool eines 5 Sterne Hotels. Kostenlos! Irgendwie hat uns niemand kontrolliert oder nach Bändchen gefragt. Ein bisschen aufregend. Aber mehr als dich wegschicken oder nach dem Eintritt verlangen können die ja nicht. Nach dem Mittagessen sind wir erneut hin. Diesmal allerdings nur ganz kurz. Ich glaube dass ein Hotelkunde dem Personal doch einen Tipp gegeben hat, dass wir eventuell keine zahlenden Gäste waren.

Nach vier Tagen ging es zurück nach Léon. Ins Tortuga Booluda.

Unser Aufenthalt in Granada: Ankunft am 19. Januar 2017 – Abreise am 24. Januar 2017   (Tag #129 bis #134)

 

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