Kaffee und Schokolade. Oder auch Matagalpa!

Nach fast zwei Wochen in Léon (fast ein kleines Gefühl von Zuhause) wollten wir doch noch etwas mehr von Nicaragua sehen und entdecken. Dafür haben wir eine gute Woche eingeplant, bevor wir wieder nach Léon zurückkehren wollten.

Den Abreisetag sind wir entspannt angegangen. Der Direktbus nach Matagalpa ging um 14.45 Uhr vom Bus-Terminal in Léon.

Nach etwa 3 Stunden fahrt waren wir angekommen. Was uns als erstes auffiel? Es war um einiges kühler. Nach zwei Wochen nur in kurzer Hose, sah es so aus, dass Jeans und Fleece wieder mal zum Einsatz kommen würden.

In unserem Hostal haben wir zwei Holländerinnen getroffen, die auch schon im Tortuga Booluda waren. Mit Lotta und Linn haben wir für den kommenden morgen eine kleine Wanderung mit anschließender Kaffee-Farm-Tour gebucht.

Der ersten Teil des Ausfluges, eine Wanderung durch den Nebelwald Selva Negra, konnte nur Mara mitmachen. Ich musste im Hostel bleiben und mit den Nebenwirkungen des mexikanischen, scharfen Essens vom Vorabend kämpfen. Den Zweiten, und weitaus interessanteren Teil der Tour, der Besuch eines Kaffee-Farmers, waren wir dann wieder vollzählig.

Don Pedro, der Campesino hat uns eine Menge über den Kaffeeanbau, über die verschiedenen Arten und Anbaumöglichkeiten von Kaffee erklärt. Er selbst betreibt seit ca. drei Jahren seine Plantage ausschließlich ökologisch, sprich ohne Einsatz von Chemikalien. Zudem wird Don Pedro seinen Kaffee nicht wie bisher üblich mit Reinigungsgängen aufbereiten, sondern die äußeren Schichten durch Trocknung entfernen. Somit wird Wasser gespart und kein verunreinigtes Abwasser abgeführt. Positiv daran ist für Ihn auch, dass diese Art von Kaffeebohne einen höheren Marktwert hat.

 

Bevor es zurück zur Finca von Don Pedro ging, hat dieser uns noch einen kleinen Wasserfall gezeigt. Wäre es nicht so kalt und feucht gewesen an diesem Tag, hätte man wohl auch Baden können.

Natürlich durften wir von seinem Kaffee probieren und die weiteren Verarbeitungsschritte (welche er nur für sich und seine Familie zuhause macht – wie z.B. rösten, mahlen kochen) kennenlernen und teilweise selbst probieren. An sich war der Nachmittag bei Don Pedro sehr interessant und familiär. Da er während der Revolution zu den Guerillas der FSLN gehörte, konnte er uns auch ein paar Anekdoten aus dieser Zeit und generell über die Geschichte Nicaraguas (aus Sicht der einfachen Leute) erzählen. Zum Abschluss des Besuchs hat er uns lokale Musik auf seiner Gitarre vorgespielt.

Am Abend haben wir uns zusammen mit den zwei Mädels mit Guillermo und dem „Fahrer“ (Name vergessen oder nie gewusst) in  einer Kneipe getroffen, eine Kleinigkeit gegessen, ein paar Bierchen getrunken und getanzt.

Aber Matagalpa hat nicht nur Kaffee zu bieten. Nein! In Matagalpa gibt es eine kleine Schokoladenfabrik -El Castillo del Cacao-, die für ganz Nicaragua (auf Wunsch auch weltweit) Schokolade nach ursprünglichem Rezept, lediglich mit Cacao und teilweise Zucker (wenn nicht 100% Schokolade), fast außschließlich manuell herstellt.

Mit den zwei Mädels sind wir mit einem Taxi dorthin gefahren und haben uns eine Führung mit anschließender Verköstigung gegönnt. Am lustigsten fanden wir in dieser kleinen Fabrik die Verpackungsabteilung. Jeder Riegel wird per Hand verpackt und verschweißt. Das Etikett wird mit Pritt-Stick angebracht. Krass oder? Und wie gesagt. In jedem La Colonia (Supermarkt-Kette in Nicaragua) gibt es die Dinger. Irgendwie unvorstellbar was drei Personen da machen. Naja. Das wichtigste ist. Die Schokolade schmeckt! Und das tut sie!

Über den Kaffee und die Schokolade hinaus gab es nicht viel zu erleben in Matagalpa. Verglichen mit Léon ist es keine schöne Stadt und laut noch dazu. Am Morgen des Abreisetages mußten wir, aus welchen Gründen auch immer, unser Frühstück in dem anderen Teil des Hostels, auf der anderen Straßenseite, einnehmen. Und wen haben wir da getroffen? Genau! Brunelle und Damian. Da es das fünfte mal war, dass wir das Geschwisterpaar unerwartet getroffen haben, wurden diesmal endlich Konktakte ausgetauscht. Man würde sich in Granada eventuell ja nochmal treffen!

 

Unser Aufenthalt in Matagalpa: Ankunft am 16. Januar 2017 – Abreise am 19. Januar 2017   (Tag #126 bis #129)

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert