Am Lago Peten Itza in Guatemala. Oder wie man Spanisch lernt!

Grenzüberschreitung die Zweite, auf dem Landweg. Ohne große Probleme, sehr luxuriös mit Taxi, neuem Ausreisestempel, neuem Einreisestempel. Fertig das wars. Bienvenidos a Guatemala.

So schnell kanns gehen und schon wieder  neue Stempel in unseren Reisepässen. Wir können es fast gar nicht glauben, dass dies bereits unser 6. Land innerhalb von drei Monaten ist, und dabei hatten wir gar nicht vor sooo schnell zu reisen, deshalb kurz mal mit angezogener Handbremse weiterfahren, kurz Luftholen und die Aussicht genießen.

Wir hatten uns entschieden nicht gleich nach Flores zu fahren, sondern näher Richtung Tikal in einem kleinen Dörfchen namens El Remate gelegen am selben See Peten Itza wie Flores für zwei Tage halt zu machen, um Tikal zu besuchen. Die Mayastätte Guatemalas überhaupt. Was hat man nicht alles schon darüber gehört und gelesen. Und jetzt sind wir selbst da und dürfen es mit eigenen Augen sehen.

Ja was überhaupt?

Denn wir dachten uns mal, dass wir bei so einer historischen Stätte uns auch eine Tour mit Guide gönnen. Und zu allem Überfluss noch eine Sonnenaufgangstour, bei der man um 4 Uhr morgens abgeholt wird, zu der Mayastätte ca. ne dreiviertel Stunde hinfährt und im Dunkeln nochmal ca. ne halbe Stunde zu den eigentlichen Tempeln läuft. Wir mussten dann mal wieder feststellen, dass wir definitiv keine Frühaufsteher sind und wir erst so um acht Uhr richtig wach werden.

Nach dem halbstündigen Marsch, denn wir sind halb nach oben gejoggt, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen, hat uns leider das Wetter ein Strich durch die Rechnung gemacht. Tikal liegt bekanntlich im Dschungel und wo Dschungel ist, ist es feucht und wo Feuchtigkeit ist, sind Wolken und Nebelbänke nicht weit und genau das haben wir vom Gipfel des Tempels 11 gesehen. Baumwipfel die in Wolken hängen.  Das tollste war dann aber noch das begleitende Brüllen der Brüllaffen. Kleine Katzengroße schwarze Affen, deren tiefes Gebrüll bis zu drei Kilometer weit zu hören ist.

Es war trotz der wenigen Aussicht ein unvergessliches Erlebnis und jedem sei es ans Herz gelegt, den es mal nach Guatemala verschlagen sollte. Denn was super ist an dieser Sunrisetour, dass nur ganz wenige andere Touristen um diese Uhrzeit unterwegs sind und man auch Fotos ohne Menschen|Touris machen kann, dem frühen Aufstehen sei dank.

Einen kleinen Abstecher am See entlang, ein kühles Bad im See, leckere selbstgemachte Pasta mit Brokkoli von einem ausgewanderten Italiener, einem grünem Powergetränk mit irgendeiner Superpflanze die etwas nach Minze schmeckt und wie Klee aussieht, rennenden Schweinen im Regen. So in etwa sahen unsere zweieinhalb Tage in El Remate aus bevor es dann weiter nach Flores ging.

Flores ist eine kleine Insel im See Peten Itza. Lediglich durch eine Brücke verbunden mit dem Festland und sonst nur mit Booten zu erreichen.

Und wir hatten wieder Einmal eine Premiere: Wir sind zum ersten Mal mit einem TukTuk gefahren, das so auf Reserve lief, dass es doch tatsächlich ausging und wir zur Tankstelle buchstäblich gerollt sind. Aber eine nette Abwechslung zu Taxis , Bussen oder mit den Rucksäcken über zwei Kilometer zu laufen.

Uns wurde von anderen Reisenden ein bestimmtes Hostel nahegelegt, dass aber so überteuert war, dass wir den Tipp links liegen ließen und uns eine andere Unterkunft suchten.

Und eine weitere Mayastätte galt es zudem auch hier noch zu erkunden. Und zwar Yaxhá. Ja wir wissen das ist jetzt schon die vierte (die bei Mexico City nicht mitgerechnet, da diese ja von den Inka erbaut wurde), aber was tut man nicht alles für das Architekten Herz? Diese Stätte hatte wie viele andere auch eine Besonderheit, sie wurde nämlich an einem See errichtet, der wohl früher als Wasserreservoir genutzt wurde.

Da man zu den Ruinen sehr schlecht hinkommt haben wir uns auch hier für eine geführte Tour entschieden. Diesmal allerdings für eine Sonnenuntergangstour. Hoffentlich haben wir Glück, dachten wir dann noch. Und wir hatten Glück. Auf einem der Tempelanlagen hoch über den Baumwipfeln mit Blick auf den See durften wir uns das Sonnenuntergangsspektakel ansehen und es hatte sich gelohnt, nicht nur dass der Guide uns so viel über die dort wachsenden Pflanzen und deren Verwendung erzählt hatte sondern auch, dass wir mehr über die Mayakultur und über ihre Bräuche erfahren haben. Die Mayas waren nämlich ein schlaues Völkchen und nicht ausschließlich (eigentlich gar nicht) auf Krieg und Landgewinn aus. Das Volk der Mayas beschäftigte sich sehr intensiv mit der Astronomie anhand derer sie auch ihre Saat und Ernte ausrichteten, auch die Sprache bzw. die Schriftsymbole waren bereits mit einer mathematische Logik versehen. Es gab, wie heute auch, Mathematiker, Künstler, Priester, Astronomen, Architekten und Landwirte.

Zurück in Flores hatten wir Zufälligerweise in einem benachbarten Restaurant / Hostal Werbung für eine Sprachschule gesehen, sodass wir kurzerhand dort auch vorbeischauten und uns gleich für einen einwöchigen Kurs anmeldeten ohne groß noch weiter zu recherchieren.

Da bald Weihnachten vor der Tür stand gab es leider nicht wirklich die Möglichkeit bei einer Familie unterzukommen, jedenfalls nicht direkt in Flores, sodass wir uns bei dem Hostal mit der Sprachschulwerbung für die ganze Woche eingemietet haben.

Die Woche Sprachschule war für uns beide eine willkommene Abwechslung und wurde für uns so etwas wie wenigstens ein bisschen Alltag.

Aufstechen, frühstücken (Bananen und Kekse), ab 9 Uhr gings mit dem Kurs los, um 11 Uhr ca. ne halbe Stunde Pause, weiter bis um 13 Uhr oder etwas länger.

Den Nachmittag nutzten wir entweder zum Videoschneiden, zum Hausaufgaben machen, zum Kanufahren, zum ins Kino gehen und zum Probieren von Streetfood. Alles nichts wirklich weltbewegendes aber für uns genau das Richtige, um wenigstens ein bisschen zu entschleunigen.

Und was der Hammer war, es gab für jeden Schüler einen zugeteilten Lehrer, super effektiv und es hat soooooo viel Spaß gemacht.

Danke an dieser Stelle an die Sprachschule „Dos Mundos“, die mit ihren Lehrern, dem Besitzer (Lustigerweise ein Deutscher), den Schülern, die mit dabei waren und die gigantische Aussicht auf den See Peten Itza, diese eine Woche für uns zum unvergesslichen Erlebnis gemacht hat.

Nicht dass ich (Mara) jetzt fließend Spanisch sprechen würde, denn dafür ist eine Woche doch viel zu kurz, aber es wird so langsam.

Wir verabschiedeten uns schweren Herzens von der Sprachschule und von Flores um weiterzuziehen und um an einem anderen Ort Weihnachten zu feiern.

Unser Aufenthalt am Lago de Petén Itzá in Guatemala: Ankunft in El Remate am 12. Dezember 2016 – Abreise aus Flores am 24. Dezember 2016

   

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert