Mittelamerika 2008 – Teil 1 – Abreise + Havanna (Cuba)

An den Abreisetag kann ich mich (Salvo) noch genau erinnern. Vor lauter Aufregung war mir ganz übel. Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf. Kopfkino eben. Ich glaube Mara ging es nicht anders.

Dies hat sich, zumindest bei mir, in Havanna noch fortgesetzt. Konnte Abends nicht essen und habe fast die ganze Nacht nicht geschlafen. Erst gegen Mittag des Zweiten Tages konnte ich mich entspannen und beruhigen.

Unsere einwöchige Station in Havanna war noch sozusagen eine kleine Einführung/Generalprobe für die kommenden Länder, Abenteuer und Erfahrungen.

Wir hatten bereits in Deutschland ein Zimmer in einer Casa Particular gebucht (damals für unverschämt günstige 12 € die Nacht fürs Zimmer) welche von einer jungen Familie geführt wurde. Als wir am Zweiten Tag zu der Casa kamen, nachdem wir die erste Nacht in einem Hotel in Havanna Veija verbrachten (ebenfalls aus Deutschland gebucht – nach dem Irrglaube, wir müssten am Flughafen ein Hotel nachweisen), viel uns auf, wie unterschiedlich das touristisch herausgeputzte Havanna Veija und Havanna Central waren. Die Straße war zugemüllt, streunernde Hunde liefen dir vor die Füße und eine Menge Einheimischer versuchten dir was zu verkaufen oder zu vermitteln. Im Wohnzimmer der Gastgeber lagen, noch lebend, Ziege und Hühner, die wir Tage später zum lecker Abendessen serviert bekommen haben. Die Gastgeberin erinnerte uns an eine Priatenbraut. Immer in Weiß, Kopftuch, Ohrringe und goldene Zähne. Genau genommen haben wir in deren Schlafzimmer geschlafen, und die Gastgeber haben mit deren Kinder im Wohnzimmer geschlafen. Wir glauben dies lag daran, dass gleichzeitig die Schwester mit Ihrem Mann  aus Mexiko zu Besuch waren und das tatsächliche Gästezimmer belegten.

Eine lustige Anekdote zur Familie und der Umgebung: An einem Abend stand ich auf dem Balkon der Wohnung und habe eine Zigarette geraucht. Die Tochter unser Gastgeber hatte einen Freund zum Spielen bei sich zu besuch. Nach dem Verzehr einer Tüte Chips wollte der Junge die Packung in der Küche in den Müll werfen. Das Mädchen hat ihm die Tüte weggenommen und ihm den Vogel gezeigt und den Müll vom Balkon geworfen – so in der Art – warum machst du dir die Mühe, unten wird doch irgendwann eh alles weggeräumt. Leider ist dies ein kleines Sinnbild der Einstellung vieler Kubaner zu Ihrer Umgebung.

Unseren Aufenthalt in Havanna haben wir, so denke ich, ziemlich ausgiebig genutzt und alles probiert und mitgenommen, was in einer Woche geht. Wir haben mehrere Stadtspaziergänge unternommen. Wir sind 2 mal mit einem Touribus nach Havanna del Este zum Strand gefahren. Mit der Busgesellschaft haben wir eine Sightseeing Tour unternommen. Wir haben einiges an „kubanischem Fastfood“ probiert/gegessen, darunter Peso-Pizza, Chicherones etc.. Wir haben mit vielen Einheimischen gesprochen, verhandelt, und gescherzt. Mit einem der uns Zigarren verkaufen wollte sogar zweimal. Was ein Zufall. Und wir haben viele Eindrücke (positive, negative, interessante und besondere) erfahren und mitgenommen, die uns später, 2011, zu einer intensiveren Reise durch Cuba bewegt haben.

Hier gehts weiter zu Teil 2 – Mexiko, Yucatan-Halbinsel

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