israel 2018_teil 4_totes meer, rotes meer und die negev

Bereits als Kind hat man erzählt bekommen, dass es ein Meer gibt, oder einen See,  in dem man nicht untergehen und sogar im liegen Zeitung lesen kann. Ist ja selbstverständlich oder sogar ein Muss bei einer Israel Rundreise das Tote Meer anzusteuern.

Einigermaßen früh sind wir dazu aus Jerusalem aufgebrochen. Viel Verkehr war wegen dem Sabbath sowieso nicht. Über den Highway 1, den wir bereits vor ein paar Tagen genommen hatten, ging es ostwärts und bergab Richtung Totes Meer. Auf halber Strecke passierten wir einen Rastplatz der Sea Level hieß. Da fällt einem wieder ein, dass das Tote Meer mit ca.4 80 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt, den man ohne Sauerstoffmaske besuchen kann, der Erde ist. Und dies über die komplette Länge des See´s. Dass wir wieder oder weiterhin uns im Westjordanland aufhielten war nicht mehr so aufregend wie ein paar Tage zuvor.

 


Von einer kurzen Bekanntschaft in Jerusalem bekamen wir den Tipp, direkt nach dem Checkpoint am Highway 90, heraus aus der Westbank, wild baden zu gehen um den Touristenmassen und den meist damit verbundenen Kosten für Eintritt, Parken etc. zu entgehen. Naja, glücklicherweise Stand im Anschluss daran der Besuch des En Gedi Nationalparks, einer Oase, auf dem Programm, wo man sich in Süßwasserbecken und unter Wasserfällen das Salz abwaschen konnte. Dies ist bei dem Salzgehalt im Toten Meer sehr wichtig.

Zudem tat die Abkühlung unter den Wasserfällen extrem gut. Der tiefste Punkt auf der Erde ist sozusagen ein Backofen. Glücklicherweise war unser Ferienzimmer bereits vorgekühlt als wir eincheckten.

Das Tote Meer ist ja gar kein Meer sondern ein See, aufgeteilt in einen nördlichen und einen südlichen Teil, welche mittlerweile durch eine Landmasse voneinander getrennt sind. Unsere Unterkunft befand sich 5 km südlich von En Boqueq (südlicher Abschnitt), dem Hotspot des Toten Meer Tourismus und dem damit verbundenen Spa Boom in Israel. Vorwiegend russische Touristen nutzen die zahlreichen Luxushotels in der Oase, beschmieren sich mich Schlamm/Mudd aus Tüten und Eimern (weiter nördlich, wo wir wild gebadet hatten, gab es den Schlamm umsonst) und treiben die Preise für alles hier in die Höhe. Haben wir bereits erwähnt dass Israel als Reiseland nicht günstig ist?

Bevor wir uns am Sonntag (da ist weniger los, da Sabbath bereits rum ist und in Israel Sonntag ein gewöhnlicher Arbeitstag ist) in das “Kühl” des Toten Meeres begaben, sind wir zuvor zu der 20 Minuten entfernten antiken, jüdischen Festungsanlage Masada gefahren. Diese Festung liegt auf einem Felsen etwa 450m über dem Toten Meer -also auf Sea Level- und wurde vor über 2000 Jahren durch König Herodes dem I. erbaut. Sie galt als uneinnehmbar. Bis die Römer von einem benachbarten Plateau aus eine Rampe aufschütteten und eindringen konnten. Die Bewohner hatten sich aber bereits selbst das Leben genommen um der Sklaverei und anderen Gewalttaten zu entgehen. 1981 wurde mit dem gleichnamigen Titel die Geschichte der Eroberung Masadas verfilmt.

Zum Glück gibt es in En Boqueq auch öffentliche Strände mit der nötigen Infrastruktur wie z.B. Duschen und WC’s. Nur den Parkplatz muss man bezahlen.
Also. Erfrischend ist ein Bad im Toten Meer nicht. Das Wasser ist wärmer als in der Karibik. Aber ein Erlebnis ist es wert. Tatsächlich kann man nicht untergehen. Man fühlt sich wie eine Boje. Wenn man sich gehen lässt wird der Körper wie selbstverständlich nach oben gedrückt. Man kann tatsächlich Zeitung lesen. Nur sollte man sich beeilen. Zum einen wegen dem Salzgehalt. Zum anderen wegen der unerbittlichen Sonne.

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Unsere nächste Station war die Stadt Eilat am Roten Meer. Um die zu erreichen mussten wir allerdings erstmal durch die Negev-Wüste fahren. Für die israelischen Verhältnisse hat sich die Strecke etwas gezogen. Aber wir hatten ja ein, zwei Zwischenziele eingeplant oder eben spontan angesteuert.


Geplant war der Besuch des En Awdat Nationalparks, einem Canyon mit Quelle mitten in der Wüste. Bei der nahegelegenen Kleinstadt Mitzpe Ramon, bekannt für den Ramon Krater, dem größten Erosionskrater der Erde, machten wir eine kleine Pause und durften mitten in der Stadt freilaufende Steinböcke bestaunen.

Kurz Außerhalb der Stadt konnten wir dann in einer Art Baggersee ne runde Schwimmen.
Nach diesem Stopp ging es für uns dann aber direkt ohne weiteren Halt nach Eilat, obwohl an jeder Kurve eine Sehenswürdigkeit zu sehen gewesen wäre.

Eilat ist Israels einziger Zugang zum Roten Meer und gleichzeitig natürlich Touristen- und Urlaubs-Magnet. Eigentlich gar nicht unser Ding. Aber irgendwie hat es uns doch sehr gefallen. Lag vielleicht am Roten Meer selbst, der wegen der angrenzenden Wüste keine Flussmündungen hat und somit sehr sauber ist. Vielleicht lässt man sich aber auch vom Getümmel an den Strandpromenaden anstecken. Wir hatten auch eine Super Unterkunft. Eigentlich die beste in diesem Urlaub. Und mit Ausnahme von dem AirBnB-Zimmer in Tel-Aviv auch die günstigste.
Trotz des angrenzenden Sinai war und ist Eilat in Sachen Essen gehen, wie auch schon der Rest des Landes, sehr teuer. Hier hatten wir unseren Rekord am ersten Abend. Über 70€ für zwei Pizzen und ein Flasche Chardonney. Krass Oder?

Den ersten Tag haben wir einfach am Strand verbracht, nachdem wir vorher uns ein Frühstück und Cafe im Cofix gegönnt hatten. Abend sind wir diesmal etwas günstiger, aber extrem lecker Essen gewesen. Es gab eine Art Steakburger mit Spiegelei, Fritten und geilen Soßen.

Am zweiten vollen Tag sind wir, entlang der ägyptischen Grenze zum Red-Canyon gefahren. Bei der 20-30 minütigen Fahrt passierten wir mehrere israelische und ägyptische Grenztürme. Dass diese durch einen hohen Gitterzaun voneinander getrennt sind, brauchen wir ja nicht zu erwähnen. Trotzdem ist dies für Mitteleuropäer heutzutage befremdlich.

Ganz in der Nähe zur Grenze befindet sich eben der Red-Canyon. Ein Highlight auf dieser Reise. Wirklich. Man ist erst in den kleinen Canyon hinabgestiegen, teilweise mittels Steigeisen und Leitern, um später entlang der Kante zurückzulaufen und in den Canyon hineinzuschauen. Man kann den Red-Canyon mit dem Antelope-Canyon vergleichen. Nur ist der Red-Canyon nicht ganz so verschlossen und dunkel wie der bekanntere in Arizona.


Zurück in Eilat sind wir entlang der Küste nach Westen gefahren. Nur ein paar km Stadtauswärts, kurz vor dem offiziellen Grenzübergang nach Ägypten, wurde uns ein Ort empfohlen, wo man für umsonst Schnorcheln konnte. Direkt am Verlassenen Princess-Hotel gab es zwei Ausleger, von dem aus man ins Wasser konnte. Bereits von dort oben, ohne Ausrüstung, konnte man die Vielfalt der Meeresbewohner sehen. Also doch erst in die Stadt zurück, umziehen, Schnorchelausrüstung kaufen, was zu Mittag essen und schnell wieder zurück. Und es war traumhaft. Sogar für mich (Salvo) der Schnorcheln gar nicht so mag. Naja zumindest hatte ich bisher noch nie so viele Fische vor meiner Taucherbrille. Genial. Blut geleckt. Dieser Tag war echt der Höhepunkt des Urlaubs.

Am letzten Tag in Eilat sind wir wieder an den normalen Strand. Waren faul und chillig.

Nach vier Nächten ging es dann wieder durch die Nagev zurück nach Tel-Aviv, wo nochmal 2 Tage zum Abschluss auf uns warteten.


 

  

  

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