Von Medellin nach Cali. Kaffee, Wüste, Steine mit Gesicht und blendende Strassen!

Die folgende Reiseroute, die wir gewählt haben entspricht nicht unbedingt den Vorschlägen aus den üblichen Reiseführerern. aber siehe selbst.

 

Salento | Oder wo der High Mountain Coffee wächst!

Nach der Stadt sollte es Mal wieder ins Grüne gehen. Salento im Departamiento Quindio ist definitiv ein Hotspot und bei Backpackern sowie auch Einheimischen (Touristen) sehr beliebt. Daher haben wir auch entschieden erst Sonntags abzureisen, damit der größte Wochenendtroubel vorüber wäre. Durch unseren Reiseführer und durch einen Tipp haben wir das PlantationHouse als unsere Unterkunft in Salento gewählt. PlantationHouse deshalb, weil Salento mitten in der Zona Cafetera liegt.

Die Busfahrt von Medellin hat sich etwas gezogen, so dass wir am späten Nachmittag angekommen sind. Genau dann, als es zu regnen anfing. Daher haben wir in unserem gemütlichen Zimmer gechillt und fürs Abendessen in der tollen Gemeinschaftsküche gekocht. Dabei haben wir Corinna kennengelernt, die zufällig auch in Karlsruhe wohnt.

Bei der „Don Eduardos Coffee Farm Tour“ am nächsten Morgen haben wir noch drei weitere Mädels (Anjela, die ursprünglich aus Bogota stammt, Anja und Lisa) kennengelernt, die ebenfalls in Karlsruhe wohnen und dort studieren. Somit waren 6 von ca. 20 Besuchern der Tour Karlsruher. Die Welt ist so klein.

Zurück zur Kaffeeplantage von Don Eduardo alias Tom Edward aus England. Diese befand sich etwa 20 Minuten Fussmarsch vom PlantationHouse Hostel entfernt, welches ebenfalls Don Eduardo gehört. Glücklicherweise hat uns dieser Gummistiefel zur Verfügung gestellt, denn es war sehr sehr matschig.

Don Eduardo ist ein ganz anderer Kaffeeanbauer als z.B. Don Pedro in Matagalpa (siehe Beitrag dazu). Zum einem ist er kein Einheimischer, und zum anderen betreibt Don Eduardo die Plantage eher als Hobby. Dafür aber ist der von ihm erzeugte Kaffee ein High Mountain Arabica Kaffee von höchster Qualität. Don Pedro in Nicaragua, der mit dem Kaffeeanbauen seinen Unterhalt verdienen muss, setzt auf Robusta-Kaffee. Nicht Traditionell, niedrigere Qualität, aber mehr Ausbeute.

Don Eduardo hat uns jeden Schritt der Kaffeeverarbeitung und der Produktion gezeigt, erklärt und natürlich durften wir kosten. Nach etwa 3 Stunden war die Führung vorbei und wir durften auf dem Grundstück auf eigene Faust herumspazieren. Es gab nicht nur Kaffee sondern auch Bananen, Plantains, Ananas und Tabak sowie einen kleinen Bambuswald, der als Baumaterial-Lager zur Verfügung steht.

Mit einem brummenden Magen sind wir mit den fünf Mädels lecker (leicht verspätet) Mittagessen gewesen. Forelle gabs. Ist in dieser Region rin typisches Gericht.

Gesättigt haben wir uns losgemacht, das wirklich schöne Dorf von Salento zu erkunden. Da dieser Montag ein Feiertag war, war das Dorf proppe voll und belebt. Anscheinend gibt es in Kolumbien öfters, vielleicht 1x im Monat einen Montag frei und somit ein verlängertes Wochenende. Müssen dies aber nochmal nachprüfen. Wäre aber cool. Auch bei uns. Oder?

Am Abend saßen wir dann noch mit den Mädels zu einem Bier und Snacks zusammen.

Don Eduardo hat uns bei seiner Coffeetour zwei Jungs empfohlen, die eine besondere Tour anbieten. Normalerweise ist der Parque National Valle de Cocora das Touristenziel schlechthin bei Salento – bekannt für dessen Ansammlung an Wachspalmen und dem Wanderweg entlang dieser. Doch Salentocycling hat uns nicht dort hin gebracht, sondern zur La Carbonera.

Diese Gegend war bis vor ein paar Jahren in den Händen der FARC und ist somit erst seit kurzem besuchbar und damit fast unberührt. Mit einem Pickup wurden wir, drei weitere Backpacker und Santiago, unser Guide, entlang einem alten Kolonialweg auf 3.400m Höhe gefahren von wo aus es 8 km mit dem MTB bergab weiterging. Unser erste Downhill Erfahrung. Die ersten Meter waren die Bremsen noch unsere besten Freunde. Ziel war ein Tal mit einer weitaus größeren Menge an Wachspalmen als im Cocora-Tal. Und dies gehörte für diese Tour praktisch uns, wenn man von den vielen weidenden Kühen absieht! Auf hunderttausende von hochwachsenden (teilweise über 60m) Palmen konnten wir während eines Picknicks schauen und die Aussicht bewundern.

Nach der Pause wurden wir und die Fahrräder wieder bis zum höchsten Punkt auf 3.400 m zurückgefahren. Von dort ging es dann 23 km mit den Fahrrädern nur bergab ins Dorf zurück. Nach einer Weile hatte man ein gutes Gefühl mit dem Bike und traute sich auch mit den schnellen aus der Gruppe mitzuhalten. Wir hatten auf jeden Fall davon später Muskelkater in den Armen. Zurück im Dorf hat ein kühles Bier auf uns gewartet.

Nach einem Mittagessen im Dorf und einem Verdauungsspaziergang sind wir rechtzeitig, bevor es wieder anfing zu regnen, ins Hostel zurück.

Unser Aufenthalt in Salento. Vom 19. bis 22.März 2017    (Tag #188 bis #191)


Desierto de Tatacoa | Oder die unerwartete Sintflur

Um in die Wüste zu kommen mussten wir zwei mal Umsteigen. Einmal in Armenia, 45 Minuten von Salento und dann in Neiva. Trotz recht frühem Aufbrechen kamen wir mit dem letzten Verkehrsmittel im Dunkeln in der Wüste, im Desierto de Tatacoa, an. Unser Gastgeber hat dann netterweise noch was gekocht, da wir nach dem langen Tag sehr hungrig waren.

Wir waren gespannt die Wüste bei Tag zu sehen, so sind wir früh schlafen gewesen, um für den Sonnenaufgang wieder auf den Beinen zu stehen.

Wunderschön. Erinnert ein wenig an Monument Valley. Nur viel viel kleiner. Am Vormittag haben wir zusammen mit den anderen beiden Gästen eine Tour gemacht. Unser Gastgeber war auch unser Führer. Zuerst sind wir durch den roten Teil (roter Sandstein) der Wüste in direkter Nähe zur Unterkunft spaziert. Am tollsten fanden wir die kleinen Früchte die aus den kleinen, rundlichen Kakteen wachsen. Wir konnten kaum genug davon bekommen.

Nach dem Spaziergang ging auf den Pickup zum grauen Teil (grauer Sandstein) der Wüste wo wir entlang eines Flussbettes einen kleinen Rundgang gelaufen sind.

Die Formationen in beiden Teilen waren sehr interessant und haben von den Einheimischen Namen erhalten. Zum Beispiel die Versammlung der Geister, Schildkröten etc.. Zum Abschluss der Führung gab es ein Bad im Quellwasser. Komisch oder? In der Wüste.

Die Tatacoa ist auch bekannt für ihr Observatorium. In einer Wüste kann man doch am besten Sterne beobachten.

Das war echt gut gemacht. Zuerst einmal wurde ein 360° Bild von den den Besuchern und dem Sternenhimmel gemacht. Dann hat uns der Astronome mit einem Laser den Sternenhimmel, Lichtverschmutzung von Städten, einzelne Sternenbilder, Planeten und Sonnen nähergebracht. Wir haben Mars und Saturn gesehen und sogar die ISS beim vorbei fliegen beobachten können.

Wir hatten Glück, denn zum Ende der Vorführung fing der Himmel sich an zuzuziehen. Und in der Nacht hat es geregnet wie aus Kübeln. Ja in der Wüste. Naja. Man wartete schon seit einem Jahr auf Regen. Aber so? Am nächsten Morgen war alles matschig. Wir hatten schon Angst, dass uns das Taxi nicht abholen könnte. Unnötig Sorgen gemacht.

Die Fahrt zurück nach Neiva, wo der Bus zur nächsten Destination fuhr, hat dann gezeigt, was der viele Regen über die Nacht bewirkt hat. Eine Brücke war von einem Fluss überflutet worden. Vor lauter Angst beim drüberfahren haben wir leider keine Bilder oder Videos davon gemacht. Glücklicherweise hatte unser Shuttle eine hohe Bodenfreiheit. Denn ein normales Autos wäre wohl mitgerissen worden.

Es sollte auch die kommenden Tage in den Andenregionen Südkolumbiens extrem weiterregnen was zu vielen Erdrutschen und der auch über die Medien berichteten Katastrophe in Mocoa.

 

Unsere Zeit in der Wüste. 22. bis 24.März 2017    (Tag #191 bis #193)


San Agustin | Oder wo Steine Gesichter haben

Auch die Fahrt nach San Agustin war Mal wieder nervenzereissend. Wir dachten einen Direktbus zu nehemn, doch dies war nicht so. Vielleicht zum Glück. Denn der erste Bus war extrem eng und unbequem. Wirklich eng. Irgendwie eine Fehlkonstruktion. Naja. Chinesischer Sprinter eben…wir mussten noch zwei Mal Umsteigen. Sprich insgesamt 4 Verkehrsmittel.

Immerhin sind wir einigermaßen früh angekommen. So dass wir nach einchecken im Hostel noch lecker, leicht verspätet, Mittagessen gehen konnten.

Nach einem Kaffee haben wir den Nachmittag im Hostel verbracht. Zum Abendessen wollten wir eigentlich kochen, aber es das Wasser war abgestellt. So sind wir um die Ecke eine Pizza essen gegangen.

Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück los zu den Archäologischen Stätten von San Augustin. San Augustin und Umgebung ist bekannt für dessen präkolumbuanische Statuen. Ähnlich der der Osterinseln. Zwar meist kleiner aber Detaillierter und manchmal zu Gruppen zusammengefasst.

 

Unser Aufenthalt in San Agustin. Vom 24. bis 26.März 2017    (Tag #193 bis #195)


Popayán | Oder wo man auch bei Regen Sonnenbrille tragen muss!

Nach wiederum 2 Nächten ging es weiter. Ziel Popayán. Die weiße Stadt. Historischer Konkurrent Cartagenas.

Die Fahrt hat nochmal alles getop’t. Für die Strecke von 125 km haben wir 6 Stunden benötigt. Warum? 70% der Strecke, oder mehr, sind nicht asphaltiert. Und durch Regen und Schwerverkehr ist die Schotterpiste auch noch sehr bumpy. Sehr ungemütlich das Ganze. Es war so wackelig, dass sogar mehrmals die Kofferraumtür des Transporters/Shuttlebus während der Fahrt aufging und sogar kurzzeitig Gepäck verloren ging.

In Popayán angekommen regnete es. Wie sollte es auch anders sein?

Dadurch dass die Altstadt komplett in Weiß gehalten ist, macht es diese zu etwas besonderem. Ein voller Tag war ausreichend für uns, um die Stadt zu erkunden. So haben wir uns kurzfristig entschlossen bereits nach 2 Nächten weiter nach Cali zu reisen, um dort ein wenig mehr Zeit zu haben.

   

Unser Aufenthalt in Popayán. Vom 26. bis 28.März 2017    (Tag #195 bis #197)

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